Schuften für den süßen Nektar: Ohne Bienen läuft nichts

Fleißig, loyal, teamdienlich und friedliebend – Bienen sind optimale Kollegen. Unaufhörlich sind sie in Sachen Bestäubung unterwegs; das müssen sie auch, denn viele Pflanzen sind auf diese Art der „Fortpflanzung“ angewiesen. Die Bienen nehmen beim Nektar-Schlürfen im Blütenkelch die Blütenpollen an ihren haarigen Körperchen auf, um sie bei der nächsten Blüte abzustreifen.

Den Nektar bringen die emsigen Sammler zurück ins Nest. Dort wird damit die Königin und die neue Bienenbrut verpflegt. Mit dem Nebenprodukt Wachs bauen sie ihre Wabenwohnung weiter aus, verschließen damit die Brutkammern. Für den Menschen bleiben dabei allein in Deutschland 25.000 Tonnen Honig pro Jahr übrig.

Der fleißige Teil des Bienenvolkes ist übrigens weiblich – die „Jungs“ haben nur einen Zweck: Mit der Königin Nachkommen zu zeugen; jedes Jahr im August werden sie dann „rausgeworfen“. Eine weibliche Biene wird bis zu 4 Wochen, eine Königin bis zu 5 Jahre alt. Etwa 20.000 Bienenarten gibt es, davon 500 in Deutschland. Wir kennen meist nur die hiesigen Honigbienen, die in Bienenstöcken leben, die meisten Bienen weltweit sind dagegen Einzelgänger, schließen sich höchstens zur Brutpflege oder zu ihrer Verteidigung zusammen. Sie stechen aber nur, wenn sie sich angegriffen fühlen, also in der Nähe von Bienen immer ruhige, keine hektischen Bewegungen machen. Wird man trotzdem gestochen, bleibt meist der Stachel der Biene im Stich zurück, denn die Biene stirbt dabei – vorsichtig mit einer Pinzette entfernen oder aussaugen, damit es sich nicht entzündet!

Die wichtigen Bestäuber sind durch die vom Menschen ausgehenden Umwelteinflüsse bedroht: In manchen Smog-Gegenden Chinas werden Blüten schon massenhaft durch Menschen von Hand bestäubt! Aber auch Infektionen sind eine Gefahr für die Bienen. In solch einem Fall müssen Bienenkästen oft entsorgt werden: Nichts für den normalen Hausmüll.

So gar nicht gewöhnlich war daher für die AGR in Herten die Anlieferung eines großen Anhängers mit Bienenkästen. Ganze zehn Bienenvölker, also ca. 300.000 Bienen waren von der Faulbrut befallen und starben.
Nicht nur die Kästen selbst, auch die abgestorbenen Bienen müssen fachgerecht entsorgt werden, um eine weitere Verbreitung dieser tückischen Erkrankung zu verhindern. So hatte sogar das Veterinäramt im Herkunftsort der Bienenstöcke einen Sperrbezirk von einem Kilometer gezogen, denn diese Krankheit wird durch Körperkontakt und Futtertausch zwischen Bienenvölkern weitergegeben.

Aber auch diese Herausforderung meisterte die AGR: Die Fachleute der RZR Herten zerlegten die Bienenkästen und entsorgten das Material, wie es das Gesetz vorgibt.

Kunde: AGR – Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH, Herten

(Text & Fotos: dokuda.de / Andreas Degenkolbe)